Hyperpersonalisierung durch KI im E-Mail-Marketing

Das diesjährige OMR-Festival hat gezeigt, dass Künstliche Intelligenz das zentrale Thema in der Marketingbranche ist. Nicht zuletzt durch ChatGPT und MidJourney wird deutlich, dass KI bereits im Alltag und somit auch in unseren Jobs angekommen ist. Doch welche Trends ergeben sich daraus im Marketing? Wir zeigen, wie KI unsere Denkweise im E-Mail-Marketing verändern wird. 

Wenn wir heute über Personalisierung im E-Mail-Marketing nachdenken, fällt uns vielleicht als Erstes die personalisierte Betreffzeile einer E-Mail ein. Doch eine personalisierte E-Mail-Kampagne erfordert oft mehr Aufwand als gedacht. So müssen oft zeitaufwendig Stockfotos recherchiert und an das unternehmensspezifische Farb-, Layout- und Markenkonzept angepasst werden. Es können hierbei mehrere Tage oder Wochen vergehen, bis die Idee am Ende für den E-Mail-Versand bereitsteht. 

Werden solche Prozessschritte durch KI überflüssig? Die Antwort lautet: Ja. Doch werden wir Menschen dadurch auch überflüssig? Nein! 

KI kann bereits zielgruppenspezifische Bilder generieren. Dafür werden genaue Textbezeichnungen, sogenannte Prompts, benötigt. Je präziser der Prompt, desto besser das Ergebnis der Bildgenerierung. Die Generierung von Prompts kann heute schon KI übernehmen. Wir Menschen können die KI mit Stichwörtern füttern und übersenden so optimierte Prompts zur Bildgenerierung. Welche Chancen ergeben sich daraus im Marketing? 

Die klassische Personalisierung hat damit ausgedient und wir betreten dank der KI das Zeitalter der Hyperpersonalisierung. Die KI wird dabei eigenständig die Zielgruppenanalyse übernehmen und auf Basis der Zielgruppe personalisierte Inhalte generieren. Die Grenzen sind hierbei unendlich. Jede/r KundIn könnte eine E-Mail mit unterschiedlichem Text oder Bildern erhalten, die für sie/ihn durch die KI hyperpersonalisiert wurden. 

Doch wer jetzt behauptet, dass der menschliche Faktor unersetzlich sein wird, irrt. Schon heute können wir KI-Fakes kaum von echten Bildern unterscheiden. Besonders deutlich wird dies auch bei Sprach-KI. Mit nur einem Sample von drei Sekunden kann KI heute bereits eine komplette Stimme simulieren. Schon in wenigen Jahren wird dem Kunden nicht mehr auffallen, ob der Content in der E-Mail oder die Stimme im Call Center vom Menschen oder der Maschine stammt. 

Vielleicht haben wir vor ein paar Jahren noch gedacht, dass KI-Tools ein nettes Add-on sein könnten. Jetzt müssen wir akzeptieren, dass KI unsere Arbeitsweise im Marketing grundlegend verändern wird. Wichtig in diesem Prozess werden Vertrauen und Empathie sein. Unsere KundInnen sollen sich trotz maschineller Prozesse ernst genommen und wertgeschätzt fühlen. Auf diesem Weg müssen wir für Transparenz und Mut werben. Denn am Ende wird uns nicht die KI den Job wegnehmen, sondern ein Mensch, der gelernt hat, mit KI umzugehen. 

KI-generiertes Bild für einen Premium-Es­sens­lie­fer­dienst

KI-generiertes Bild für ein Old-Fashioned Parfüm